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Der, der aus dem Nichts kam...

Drei Gesprächsprotokolle – wahrheitsgemäß wiedergegeben von Uwe Helmut Grave

Erstes Gesprächsprotokoll
Zweites Gesprächsprotokoll
Drittes Gesprächsprotokoll


Erstes Gesprächsprotokoll – November 1961
Ort: Eine Klinik zur Behandlung von Geisteskrankheiten.
Gesprächspartner: Der Direktor der Klinik, gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt, und ein leitender Mitarbeiter des Aufsichtspersonals. Beide stehen vor einer geschlossenen Zellentür und beobachten durchs Sichtfenster einen schlafenden, etwa fünfunddreißigjährigen Patienten.

„Was hat er getan?“
„Er hat die ganze Nacht hindurch gezeichnet. Und jetzt ruht er sich aus. So geht das schon seit seiner Einlieferung vor vier Tagen.“
„Ich wollte nicht wissen, was er letzte Nacht getan hat, sondern warum er überhaupt hier ist. Irgend etwas muß er schließlich angestellt haben, anderenfalls hätte man ihn nicht zu uns gebracht.“
„Zwei Streifenbeamte haben ihn vorige Woche auf der Straße aufgegriffen. Er hatte keine Papiere bei sich, nur einen Rucksack mit mehreren Zeichenblöcken und diversen Zeichenutensilien. Als man ihn fragte, wer er sei, antwortete er: ‚Der, der aus dem Nichts kommt.’ Zu mehr Auskünften war er zunächst nicht bereit, weshalb man ihn vorläufig festnahm. Auf dem Revier gab er dann zu Protokoll, daß er sich lediglich auf der Durchreise befände – auf seinem Weg durch Raum und Zeit. Daraufhin überstellte man ihn an uns.“
„Gibt es sonstige Anzeichen einer geistigen Störung?“
„Eigentlich nicht. Er ist friedlich, höflich, macht uns keine Schwierigkeiten... Lediglich seine Zeichnungen wirken ein wenig seltsam auf mich. Ich durfte sie mir ansehen, allerdings verlangte er sie zurück. Da es keinen Grund gab, sie zu konfiszieren...“
„Wo bewahrt er die Zeichnungen auf?“
„In seiner Nachttischschublade. Soll ich sie holen und in Ihr Büro bringen? Er wird davon nichts mitbekommen; normalerweise schläft er bis zur Mittagszeit tief und fest.“
„Ja, nehmen Sie die Zeichnungen an sich. Aber bringen Sie sie nicht zu mir, sondern zu Doktor Schulz und Doktor Scholz. Die beiden sind anerkannte Fachärzte und können anhand der Bilder den Geisteszustand unseres neuen Patienten mit Sicherheit besser analysieren als ich.“

Zweites Gesprächsprotokoll

 
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