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Leserbriefe
Januar 2005
Es war Weihnachtszeit, und da hatten unsere Leser schon traditionsgemäß nicht
so viel Zeit und/oder Lust, Briefe zu schreiben. Drei haben uns trotzdem
erreicht. Der erste stammt von Herwart Fischer (fischeroptik@t-online.de)
Hallo HJB,
saugute Idee, nach so langer Zeit endlich mal nicht über Trennungen, Scheidungen
und wer behält die Kinder zu diskutieren. Nur eine Frage: Wieso hat die
POINT OF plötzlich keinen Rumpf mehr???
Herwart
Hallo Herwart,
den Längsrumpf, von manchen auch Mittelsteg genannt, hatte die POINT OF
noch nie. Der existierte nur in der Phantasie des ersten Dhark-Titelzeichners
Lührs, und weil sich seine Ringraumer als optisches Markenzeichen durchgesetzt
haben, sind wir für unsere Titelbilder dabei geblieben. In den Romanen
aber wurde sie immer nur als perfekte Ringröhre geschildert, von ihrem
ersten Auftritt auf Seite 45 von Band 2 des Classic-Zyklus (»Das Geheimnis
des Ringraumers«) an. Die Rißzeichnung in Band 1 des Bitwar-Zyklus
orientiert sich selbstverständlich an den »tatsächlichen technischen
Gegebenheiten« des Raumers innerhalb des Serienkosmos.
Die nächste Zuschrift ist eine kritische Reaktion auf Joachim Geupels
Leserbrief, den wir im vorigen Monat veröffentlichten. H. A. von Bornhaupt
(VonBornhaupt@aol.com) schreibt:
Sehr geehrter Herr Bernt,
ich bin langjähriger Abonnent von Ren Dhark, habe auch die Heftserie
ab Heft 20 verschlungen und bin - bis jetzt noch - Fan von Ren Dhark,
trotz einiger schwacher Bücher. Beeindruckend spannend waren die letzten
Bände des Drakhon-Zyklus v.a. deswegen, weil es keine langatmigen Abschnitte
gab - es war superspannende SF in Abenteuerform.
Ab dem Bitwar-Zyklus ist Ren Dhark extrem schlecht und langweilig geworden,
der Leserbrief von Joachim Geupel findet meine ausgesprochene Zustimmung. Nicht
nur unwahrscheinliche Handlungen wie ein Panzerfahrzeug im Raumschiff, auch
das Verhalten und insbesondere die Sprache der Schwarzen Garde ist eine Zumutung.
Wenn v.a. die Dialoge nicht besser werden, bin ich bald nicht mehr bereit, über
15 Euro zu bezahlen. Es drängt sich mir die Vermutung auf, daß Sie
mit der zunehmend flapsigen Sprache v.a. die Kids ansprechen wollen. Das ist
Ihr gutes Recht, aber dann ohne mich ...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr langjähriger Abonnent H. A. v. Bornhaupt
Sehr geehrter Herr von Bornhaupt,
Sie haben mich zwar nicht angesprochen, aber die Beantwortung der Leserbriefe
liegt in meinem Aufgabenbereich, weshalb ich Ihnen anstelle des Verlegers antworte.
Wenn Sie Ren Dhark als langweilig empfinden, ist das Ihr persönlicher
Eindruck, den ich weder wegargumentieren kann noch will (meiner ist ein anderer,
aber das steht hier nicht zur Debatte). Die von Ihnen angesprochenen Einzelpunkte
hingegen wollen mir nicht so recht einleuchten. Weshalb soll es an Bord von
700 m großen Raumschiffen keine Panzerfahrzeuge geben? Schiffe dieser
Größe können durchaus dazu dienen, Truppen von einem Planeten
auf den anderen zu befördern. Diese Truppen haben naturgemäß Ausrüstung
dabei, weshalb keine Panzerfahrzeuge? Und weshalb sollte man die nicht auch
an Bord einsetzen, wenn man es mit einem extrem starken Gegner zu tun bekommt
und die Fahrzeuge klein genug sind?
Ihre Kritik an der sprachlichen Gestaltung kann ich nicht wirklich verstehen.
Der Autor, der die Episoden mit der Garde bearbeitete, ist seit Beginn der
Neufortschreibung ununterbrochen mit von der Partie – auch in denen von
ihnen so gelobten letzten Bänden des Drakhon-Zyklus. Selbstverständlich
müssen sich Romanautoren um eine Sprache bemühen, die den Geschmack
ihrer Leser trifft - aber ich bin davon überzeugt, daß sich Ren
Dhark weder inhaltlich noch sprachlich vor anderen SF-Romanen verstecken
muß.
Richard Fetzer (Verwaltung@loehrschule-trossingen.schule.bwl.de)
setzt den sehr konstruktiven Dialog aus dem vorigen Monat fort:
Hallo Herr Breuer,
Sie haben recht, Helden dürfen keine sterilen, ausgewogen und bedacht
wirkenden Menschen sein. Das macht jede Abenteuerserie kaputt. Es geht auch
nicht um die Moral. Wenn die Helden aber ihre Schwächen erkennen, dann
tun sie etwas. Vielleicht haben Sie das Problem Chris ja in meiner Lesezukunft
bereits angegangen – Echri Ezbal durfte ihm ja schon ins Gewissen reden.
Was das Rauchen anbelangt – jeder soll, muß das selbst entscheiden.
Aber es gibt einfach Situationen, in denen man – jetzt und in Zukunft – nicht
rauchen darf.
Beispiel: Durchs Schiff gellt der Rotalarm. Rückhaltesysteme, Objektsicherungen
usw. werden aktiv. Die Schwerkraftabsorber lassen nur minimale Beharrungskräfte
durchkommen. Bei negativer Beschleunigung schießen Zigarettenkippen,
brennende Zigaretten, heiße und kalte Getränke und Asche mit 9 – 18
m/s 2 durch die Luft und schlagen schon nach einer Sekunde mit 30 – 60
Stundenkilometern ein. Zumindest unangenehm. Rauchen in der Zentrale hat also
auch eine andere Dimension. Piloten dürfen deshalb schon heute im Cockpit
nicht rauchen.
Gruß Richard Fetzer
PS: Mit Freude habe ich über Ihre Begegnung mit Ren Dhark gelesen.
Auch ich konnte mir 1966 nur Perry oder Ren leisten. Ich habe
damals im Bus einen begeisterten Perry-Leser in die Ren-Fangemeinde
gespoket, und wir haben dann die Hefte immer getauscht. Dazu mußten wir
ja nur Sommer wie Winter 15 km mit dem Fahrrad fahren.
Tja, aber so etwas konnten wir! Hallo Herr Fetzer,
mit Ihrem Punkt betreff der Raucherei in der Zentrale haben Sie mich überzeugt.
Da ist was dran, da wird sich was ändern!
Noch ein Wort zu Ihrem Postskriptum: Ich finde es faszinierend, wie die Lektüre
der Jugendzeit einen Menschen für sein ganzes Leben beeinflussen kann.
Ich hätte mir 1966 niemals träumen lassen, daß ich einmal mit
dem Schreiben solcher Geschichten sogar meinen Lebensunterhalt würde bestreiten
können. Und wenn mal in 30 oder 40 Jahren eine andere Generation nostalgisch
von den spannenden Geschichten schwärmt, die man damals um keinen Preis
verpassen wollte, dann können die Kollegen und ich uns zufrieden in die
Schaukelstühle zurücklehnen und von den guten alten Zeiten schwadronieren!
So, das war’s mal wieder für heute! Mehr Leserbriefe in einem Monat.
Bis dahin verabschiedet sich mit schwadronierenden Grüßen
Ihr und Euer Hajo F. Breuer
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe bei einer Veröffentlichung
sinnwahrend zu kürzen.
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