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Manfred Weinland
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thema Cyborgs
Leben am Limit

von Manfred Weinland

Die bekanntesten Vertreter ihrer "Gattung" sind Henner Trawisheim, Bram Sass, Lati Oshuta, Jan Burton, Ule Cindar, die Snide-Zwillinge und Mark Carrell sowie der inzwischen ums Leben gekommene Holger Alsop.
Cyborgs unterschiedlicher Ausprägung. Ihnen allen gemeinsam ist, daß sie technische Ergänzungen zu ihrem organischen Organismus besitzen und das sogenannte Phant-Adhesive in sich tragen, ein Virus, das auf dem Planeten Bittan im 404-System entdeckt wurde. Es ermöglicht, durch Reizstrom aktiviert, die Bindung sämtlicher Flüssigkeiten und Gase im Körper, wodurch dieser resistent wird gegen äußere Einflüsse, etwa extreme Druck- und Temperaturschwankungen. Diese Bindung erfolgt, was überlebenswichtig ist, ganz ohne Veränderung des Volumens. Der Phantzustand wird nur ausgelöst, wenn der Körper auf das Zweite System umgeschaltet hat, also unter Kontrolle des Programmgehirns steht. Ohne dessen ordnenden Einfluß würde das Bewußtsein eines Cyborgs ins sofortige Koma fallen!
Cybernetic organism.... Phanten....
Begriffe, die Echri Ezbal, der im Brana-Tal im terranischen Himalaja forschende "Vater" der Cyborgs, Genetiker und Biochemiker, geprägt oder mit Leben gefüllt hat.
Transplantierte Kunststoffasern als Ergänzung der normalen Muskulatur vervielfachen im Zusammenspiel mit den Viruseigenschaften die körperliche Kraft eines Phant-Trägers. Im Zustand des Zweiten Systems agieren Cyborgs mitunter wie Roboter. Erst nach ihrer erfolgreichen Rückschaltung (die sie bei Bedarf selbst vornehmen können, sogar mitten im Einsatz, wenn es ihnen erforderlich erscheint), werden sie wieder zu normal denkenden und fühlenden Menschen, deren Lebenserwartung durch das Virus (zumindest theoretisch), quasi als angenehme Begleiterscheinung, drastisch erhöht wird. Selbst der zeitlich begrenzte Aufenthalt in der Vakuumkälte des Weltraums ist im Phant-Zustand möglich.
Von Natur aus ist das Phant-Virus von kristalliner Struktur. Durch Zufuhr einer Steuerspannung von 6,38 Volt beginnt es, sich kettenreaktionsartig im Körper zu vermehren und seine erstaunlichen Merkmale zu entfalten.
Manche Cyborgs verfügen über spezielle Zusatztalente, Jan Burton etwa, der als eine Art lebender Suprasensor gilt. So ermittelt er beispielsweise im Bruchteil einer Sekunde unter Abwägung aller bekannten Fakten die Lösung selbst schwierigster Probleme.
Lati Oshuta ist Großmeister in Selbstverteidigungstechnik, was durch seine Cyborg-Qualitäten noch potenziert wird.
Bram Sass' Hormonspiegel wiederum verändert sich infolge eines organischen Fehlers selbst in gefährlichsten Einsätzen nicht.
Charly und George Snide, die eineiigen Zwillinge, besitzen ein fotografisches Gedächtnis und können nicht nur enorm weit (bis zu 15 Kilometer), sondern sogar im Ultraviolettbereich sehen.
Henner Trawisheim ist ein sogenannter "geistiger Cyborg", der auf eine enorme Intelligenzsteigerung zurückblicken kann...
Unter dem Einfluß des Phant-Virus kommt es bei manchen Cyborgs zu Hautverfärbungen. Andere optische Veränderungen gibt es nicht. Das Steuerelement ist unsichtbar im Kopf versteckt.
Das alles sind die nackten Fakten. Wie aber fühlt sich ein Cyborg außerhalb eines Einsatzes, in seinen eigenen vier Wänden? Versteht er sich selbst als Mensch wie du und ich, der lediglich spezielle Fähigkeiten besitzt? Und - wichtiger noch - können ihn seine Mitmenschen als solchen akzeptieren?
Wenn nein, ist dann der Preis seiner Besonderheit nicht unweigerlich der, daß er über kurz oder lang psychische Probleme bekommen muß?
Wir wollen uns einen psychisch instabilen oder gar amoklaufenden Cyborg lieber nicht vorstellen. Aber er ist zumindest denkbar.
So gesehen birgt diese Minderheit, die eigentlich geschaffen wurde, um eine Art "galaktische Feuerwehr" zum Schutze der Menschheit und ihrer Belange zu bilden, ein nicht unerhebliches Risikopotential.
Wir unterstellen einmal, daß sich auch der Brahmane Echri Ezbal Gedanken über die psychische Belastung seiner Cyborgs gemacht hat. Und sicher hat er nach Mitteln und Wegen gesucht, im Falle eines Falles das Phant-Virus auch wieder aus dem Körper zu entfernen.
Ob dies möglich ist, ohne die betroffene Person zu töten, darf bezweifelt werden. Das Einbringen eines Virus war schon immer leichter als das nebenwirkungsfreie Tilgen.
Es geht nicht um Maschinen mit einem leichten menschlichen Touch - nein, es geht umgekehrt um denkende, fühlende Menschen, die ein hohes persönliches Opfer erbracht haben. Zum Wohle aller Menschen.
Und die dafür nicht büßen sollen, falls die psychische Belastung eines Tages zur Krise führt.
 
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