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Drücken Sie nicht den
roten Knopf!
von Uwe Helmut Grave
Erster Teil – Zweiter Teil
1.
Eigentlich hatten sie sich bereits auf dem Heimweg befunden
"Ist das jetzt ein Déjà-vu-Erlebnis oder nicht, Captain?" fragte
der vierzigjährige Schotte Chester McGraves seinen dreiundsiebzigjährigen
Vorgesetzten.
Roy Vegas, Kapitän des 50-Meter-Kugelraumers SPECTRAL, wußte, worauf
sein Erster Offizier hinauswollte. Er schüttelte seinen weißhaarigen
Knopf und knurrte: "Wohl kaum. Dies hier ist kein ehemaliges Schiff der
Giants. Es ist
ja, was eigentlich?"
Es war noch nicht lange her, da hatte die Besatzung des Patrouillenraumschiffs
SPECTRAL etwas Ähnliches erlebt. In der Nähe des Uranus hatte man
im All Gefügeerschütterungen angemessen. Kurz darauf war in eintausend
Metern Entfernung ein fremder Kugelraumer rematerialisiert - aufgrund einer
Nottransition, wie sich später herausgestellt hatte. Dieses Vorkommnis
befand sich inzwischen bei den elektronischen Akten der Terranischen Flotte,
unter dem Aktenzeichen 11/55, versehen mit dem Vermerk: Fünf vor Zwölf.
Diesmal lag der Fall etwas anders. Erstens hielt sich die SPECTRAL nicht auf
Höhe des Uranus, sondern in etwa 33 000 Kilometern Entfernung vom
Jupiter auf. Zweitens waren vor dem Auftauchen des fremden Schiffs, das ungefähr
viermal so groß wie die SPECTRAL war, keinerlei Gefügeerschütterungen
registriert worden. Und drittens handelte es sich um keinen Kugelraumer oder
sonst ein registriertes Modell.
"Genau genommen wissen wir nicht einmal, ob es überhaupt ein Raumschiff
ist", teilte Roy Vegas seinem Vorgesetzten mit, nachdem er Bildaufnahmen
des bizarren Gebildes zur Erde geschickt hatte. "Die Sensoren haben keine
Lebenszeichen an Bord festgestellt. Auch auf unsere Funkrufe reagiert bislang
niemand. Theoretisch könnte das Ding ebensogut eine automatisch gesteuerte
Riesensonde sein. Oder eine mächtige Waffe."
Marschall Ted Bulton betrachtete das unbekannte Objekt nachdenklich auf seinem
Bildschirm. In gewisser Weise ähnelte es, abgesehen vom Umfang, einem
klobigen, ausgehöhlten Stern aus Goldpapier, wie sie jedes Jahr zu Weihnachten
von ungelenken Kinderhänden in der Schule gebastelt und hinterher von
stolzen Eltern an den Tannenbaum gehängt wurden, obwohl sie wie stachelige
Kugelklumpen aussahen. Unten wies das Ding im All eine glatte Fläche auf,
so als hätte man den "Klumpen" halbiert. Die "Sternzacken" erstreckten
sich nur nach oben und zu den Seiten weg. Bulton fragte sich, ob es sich dabei
um Antennen handeln könnte. Oder um Geschütze?
"Ich sende euch umgehend Verstärkung", entschied der Marschall. "Ein
paar nähere Vorabinformationen über dieses
dieses Etwas wären
allerdings hilfreich. Tasten Sie die Außenhülle nach einem Schott
oder sonst einem Zugang ab, und schicken Sie einen Roboter hinein."
In diesem Augenblick empfing Pierre Galan, der stellvertretende Funkoffizier
der SPECTRAL, einen Funkspruch, welcher zweifelsohne von dem gezackten, im
All schwebenden Gegenstand ausging.
"Wir haben anhand Ihrer Funkrufe die Sprache analysiert, mit der Sie sich
verständigen", schnarrte es aus dem Gerät. "Wir würden
Sie gern zu einem Besuch auf unser Raumschiff einladen."
"Also doch ein Schiff", murmelte Vegas.
An der flachen Unterseite des Fremdraumers öffnete sich ein Zugang, und
eine etwa fünfzig Meter lange, durchsichtige Transportröhre wurde
ausgefahren. Am unteren Ende der Röhre befand sich ein universelles Ankopplungsgerät.
Auch ohne nähere Erklärungen erkannten Vegas und seine Mannschaft,
auf welche Weise sie das andere Schiff betreten sollten.
"Sie benötigen an Bord keine Raumanzüge zu Ihrem Schutz",
ertönte es aus dem Funkgerät. "Wir analysieren Ihre Körperstruktur,
während Sie sich innerhalb der Transportröhre auf dem Weg zu uns befinden.
Bis Sie bei uns eintreffen, haben wir die Atmosphäre im Raumschiff Ihren
Bedürfnissen angepaßt."
Vegas wollte mehr über die Fremden wissen. "Mein Name ist Roy Vegas,
und ich bin der Kapitän dieses terranischen Patrouillenschiffs. Bevor
ich Ihre freundliche Einladung annehme, möchte ich wissen, mit wem ich
es zu tun habe. Wer sind Sie? Woher kommen Sie? Was wollen Sie in unserem Sonnensystem?"
Seine unbekannten Gesprächspartner ignorierten sämtliche Fragen.
"Wir freuen uns auf Ihren Besuch", erwiderten sie nur und fügten
eindringlich hinzu: "Sie können sich auf unserem Schiff frei bewegen.
Aber wir müssen Sie warnen: DRÜCKEN SIE NICHT DEN ROTEN KNOPF!"
Vegas fragte mehrmals nach, was es damit auf sich hatte, doch von den Fremden
kam keine Antwort mehr.
"Zwei S-Kreuzer sind so gut wie unterwegs, für den Fall, daß sich
unsere unsichtbaren Freunde mit Ihnen anlegen wollen", sagte Marschall Bulton,
nachdem sich Vegas mit ihm beraten hatte. "Sie können auf die Verstärkung
warten oder bereits jetzt erste Erkundungen in die Wege leiten, Roy, das überlasse
ich Ihnen. Ehrlich gesagt, ich bezweifle, daß sich jemand auf dem Schiff
befindet, sonst hätten das die Sensoren der SPECTRAL registriert. Wahrscheinlich
gehen die Funksprüche von einem programmierten Bordcomputer aus. Also, was
werden Sie tun?"
"Unseren Job", entgegnete Vegas entschlossen. "Drei meiner Leute
und ich gehen rüber. Die Raumanzüge öffnen wir erst, wenn die
tragbaren Meßgeräte die Lebensbedingungen auf dem fremden Schiff als
unbedenklich analysiert haben."
"Sie werden zunächst nur eine Person hinüberschicken", ordnete
der Marschall an. "Am besten einen Freiwilligen. Erst wenn von ihm die Meldung
kommt, daß keine Gefahr droht, haben Sie die Erlaubnis, mit zwei weiteren
Soldaten das fremde Raumschiff zu betreten. Die Flotte kann es sich nicht leisten,
gleich vier Männer auf einen Schlag zu verlieren, schon gar keine Führungskraft."
"Ach, dann soll ich den Freiwilligen wohl unter den niederen Dienstgraden
suchen?" fragte Vegas gereizt. "Mal überlegen, wer wäre denn
entbehrlich? Der Hausmeister, der den Fußboden fegt und die Klos putzt?
Ach nein, mit so etwas kann ich leider nicht dienen, meine Leute machen die Drecksarbeit
noch selbst. Wie wäre es mit dem Assistenten unseres Maschinisten? Im Umgang
mit Fremdvölkern ist er zwar reichlich unerfahren, doch sein Ableben könnte
die Flotte getrost verschmerzen."
Roy Vegas war zwar Mittsiebziger, aber er hielt nicht viel davon, die Dinge
ruhig und gemächlich angehen zu lassen, wie man es von Männern seines
Alters erwartete. Vielleicht hing das mit seinem jahrzehntelangen Martyrium
auf dem Mars zusammen. Rund siebenundvierzig Jahre hatte ihn ein eigensüchtiges
Maschinenwesen von allen äußeren Einflüssen abgeschirmt. Zwar
hatte Roy während des fortwährenden Gedankenaustauschs mit jenem
Wesen viel dazugelernt, doch seine charakterliche Weiterentwicklung hatte sozusagen
auf Eis gelegen. Deshalb benahm er sich manchmal wie ein ungestümer Sechsundzwanzigjähriger.
"Ich melde mich freiwillig!"
Es war Pierre Galan, der diesen Satz gesagt hatte.
Pierre war Offiziersanwärter und der Jüngste auf der Brücke.
Er hatte es der Erkrankung des Funkoffiziers zu verdanken, daß er heute
dessen Posten hatte einnehmen dürfen.
Roy Vegas kannte Pierres Akte. Der Junge war ein abenteuerhungriger Draufgänger.
Die SPECTRAL war nur ein Karrieresprungbrett für ihn. Sein Ziel war es,
eines Tages auf der Brücke des Flaggschiffs POINT OF zu stehen, Seite
an Seite mit Ren Dhark. Wahrscheinlich träumte er sogar davon, irgendwann
selbst Dharks Schiff zu befehligen oder Commander der Planeten zu werden.
"Sie sind noch zu jung und unerfahren", hielt Vegas ihm vor.
"Älter werde ich ganz von selbst", erwiderte Pierre schlagfertig. "Aber
wie soll ich Erfahrungen erwerben, wenn man mich nicht läßt?"
"Zumindest ist er nicht aufs Maul gefallen", gab der Marschall über
Funk seinen Kommentar dazu ab. "Wenn Sie mich fragen, Roy, ist er genau
der Richtige. Geben Sie ihm die Chance, sich die ersten Sporen zu verdienen."
"Ist das ein Befehl?" fragte der Captain.
"Nur ein gutgemeinter Ratschlag, Roy", antwortete Bulton. "Es
würde mir niemals einfallen, Ihnen auf Ihrem eigenen Schiff Anweisungen
zu erteilen und damit Ihre Autorität zu untergraben. Ich wüßte
es allerdings sehr zu schätzen, wenn Sie meinen Rat annehmen würden."
Also doch ein Befehl, dachte Vegas und unterdrückte einen
Seufzer.
Bald darauf schaute er mit gemischten Gefühlen zu, wie sich hinter Pierre
Galan das vordere Schott der Ausstiegsschleuse schloß. Gleich würde
sich das zweite Schott öffnen, und der übereifrige Offiziersanwärter
würde durch die Röhre empor zu dem bizarr geformten Fremdraumer schweben.
Vegas, der seinen Raumanzug bereits angelegt hatte, wäre am liebsten sofort
mit ihm gegangen, aber gegen die rationale Denkweise seines Vorgesetzten kam
er nicht an.
"Hoffentlich macht er keine Dummheiten", wandte sich der Captain den
beiden Soldaten zu, die ihn begleiten sollten. "Pierre ist der Typ Mensch,
der erst handelt und dann denkt."
"Eine solche Einstellung kann manchmal lebensrettend sein, Sir", meinte
einer der Männer.
"Oder sie befördert einen schneller ins Jenseits", widersprach
Vegas.
2.
Pierre Galan kratzte sich an seinem gepflegten, rötlich angehauchten
Backenbart. Wieder einmal mußte er sich für eine von mehreren
Möglichkeiten entscheiden.
Bisher hatte er zehn Räume auf dem fremdartigen Schiff inspiziert, die
Zentrale nicht mitgezählt. Seinen Anzug hatte er inzwischen abgelegt,
er brauchte ihn hier tatsächlich nicht.
Eine Kabine grenzte direkt an die andere, ohne Stollen oder Gänge dazwischen.
Jeder Raum verfügte über mehrere Aus- beziehungsweise Eingänge,
die unmittelbar in die benachbarten Räumlichkeiten führten. Wollte
man nach nebenan, glitten in die Wand eingelassene Türen lautlos beiseite,
kaum daß man sie sanft berührte. Um ins Zimmer darüber oder
darunter zu gelangen, benutzte man Antigravfelder.
Die Räume waren von unterschiedlichen Ausmaßen. In jedem Zimmer
wurde man von der gleichen schnarrenden Computerstimme begrüßt,
die Pierre auf der SPECTRAL per Funk empfangen hatte. Sie gehörte zu einer
großen Maschine, welche zwar fest montiert in der im Eingangsbereich
gelegenen Zentrale stand, aber offenbar auf dem gesamten Schiff allgegenwärtig
war. Von sich selbst sprach der Computer stets im Plural.
Computer, Suprasensor
eigentlich traf nichts davon so richtig auf diese
merkwürdige, kolossale Apparatur zu, deren äußere Form keinem
bekannten geometrischen Muster folgte. Pierre hatte sie Red getauft,
weil sich auf ihrem schlangenartig gewundenen Schaltpult der blinkende rote
Knopf befand, vor dem man ihn über Funk gewarnt hatte.
Gleich nach dem Betreten des Schiffs war die Warnung unmißverständlich
erneuert worden.
"Sie dürfen sich an Bord frei bewegen und tun und lassen, wonach Ihnen
der Sinn steht. Nur eins ist Ihnen verboten. DRÜCKEN SIE NICHT DEN ROTEN
KNOPF!"
Anschließend hatte Red den Besucher nach seinem Namen gefragt,
und nachdem Pierre geantwortet hatte, hatte sich ihm die erste Tür geöffnet.
Seither war er unterwegs, von einem Zimmer ins nächste.
Überall gab Red dem Terraner in perfektem Angloter bereitwillig Auskunft,
allerdings schwieg die Maschine bei Fragen, auf die sie offensichtlich nicht
programmiert war.
Bevor Pierre Galan einen neuen Raum betrat, befiel ihn jedesmal eine innere
Unruhe. Er empfand es als furchtbar spannend, durch eine Tür zu treten
oder aus einem Schacht zu schweben, ohne zu wissen, wo man sich als nächstes
wiederfinden würde.
Gern hätte er seinem Captain von dem kribbeligen Gefühl erzählt,
das einen beim Durchstreifen dieses seltsamen Raumschiffs befiel, und selbstverständlich
hätte er ihm jede neue Entdeckung in allen Einzelheiten geschildert. Leider
war der Helmfunk kurz nach dem Betreten des Raumers ausgefallen, und auch das
Armbandvipho funktionierte aus unerklärlichen Gründen nicht mehr.
Als verantwortungsvoller Angehöriger der TF hätte Pierre sofort nach
dem Ausfall sämtlicher tragbaren Geräte wieder umkehren müssen.
Aber es hatte ihn einfach gereizt, die Erkundung auf eigene Faust durchzuführen.
Den Anschiß für sein unprofessionelles Verhalten und den eventuell
damit verbundenen Arrest würde er tragen wie ein Mann.
Galan fragte sich, ob sich Roy Vegas noch immer auf der SPECTRAL aufhielt und
auf eine Nachricht von ihm wartete. Oder war er ihm inzwischen gefolgt, zusammen
mit seinen beiden Kameraden? Wie viele Stunden waren seit dem Verlassen der
SPECTRAL eigentlich vergangen? Pierres Zeitmesser zeigte die verrücktesten
Daten und Zahlen an, nichts, womit man etwas hätte anfangen können.
Pierre fühlte sich bei seiner abenteuerlichen Entdeckertour ein bißchen
wie ein Verirrter in einem Labyrinth. Da er keine brauchbaren Messungen vornehmen
konnte, hatte er anfangs versucht, sich den Rückweg einzuprägen.
Mit seinem Orientierungssinn war es jedoch nicht weit her. Als er in einem
Zimmer eintraf, das ihm bekannt vorkam, wechselte er die Richtung, um nicht
noch mal auf dieselbe Strecke zu geraten. Einen Raum weiter vermochte er nicht
einmal mehr zu sagen, in welcher Etage er sich befand.
Ausgerechnet im dreizehnten Zimmer stieß der junge Offizier auf einen
Toten.
Der Raum war nicht sonderlich groß. Möbelähnliche Gegenstände
wie in manchen anderen Kabinen gab es keine. Ein flauschiger, dicker Teppich
erstreckte sich über den gesamten Fußboden.
Und mitten auf dem Teppich lag ein Skelett.
"Herzlich willkommen in der Meditationskammer, Monsieur Galan!" sagte
die Computerstimme, als wäre nichts Besonderes vorgefallen. "Falls
Sie Näheres über den Bereich innerhalb dieser vier Wände in Erfahrung
bringen möchten, lassen Sie es uns wissen."
Das war sozusagen Reds Standardeinleitung, die sich in jedem Raum auf ähnliche
Weise wiederholte.
Zum ersten Mal dachte Pierre an Umkehr. Doch dann faßte er sich ein Herz
und begutachtete das Skelett näher.
Es gehörte vermutlich zu einem aufrechtgehenden Wesen, allerdings war
es ungewöhnlich verformt, wie bei einem Buckligen. Der schmale Schädel,
der nur ein einziges Augenloch aufwies (falls dieses Wesen zu Lebzeiten überhaupt
Sehorgane besessen hatte), schien nicht so recht zum Rest des klobigen Gerippes
passen zu wollen. Im Unterleib des Toten steckte ein länglicher, spitzer
Gegenstand.
"Was hat es mit diesem Skelett auf sich?" fragte Galan, obwohl er damit
rechnete, von Red keine Antwort zu bekommen.
Gemäß ihrer Programmierung schwieg die Zentralapparatur immer dann,
wenn es interessant zu werden schien. Auskünfte über die Erbauer
des Raumschiffs erhielt Pierre genauso wenig wie nähere Details zu den
technischen Funktionen. Woher das Schiff kam, wohin es wollte
Red sprach
nicht drüber.
Diesmal hielt sich der Apparat allerdings nicht bedeckt. Galan erfuhr, daß der
Tote Rogond hieß, einst Angehöriger des krovianischen Volkes war
und vor unendlich langer Zeit in seinem heimatlichen Sonnensystem auf dieses
Schiff gestoßen war. Er hatte es allein betreten - so wie Pierre.
"Vom Volk der Krovianer habe ich noch nie gehört", warf der Offiziersanwärter
ein. "Wo liegt ihr Sonnensystem? Und was genau verstehst du unter unendlich
langer Zeit?"
Red schwieg.
"Gehört das krovianische System zur Milchstraße?" versuchte
es Pierre erneut. "Oder vielleicht zu Drakhon oder einer anderen uns bekannten
Galaxis?"
Die Maschine gab keinen Ton von sich.
"Was geschah mit Rogond?" erkundigte sich Galan, der nicht sicher war,
ob er den Namen korrekt aussprach.
"Er hinterließ ein elektronisches Protokoll für die Nachwelt",
antwortete Red. "Wir haben ein paar Details gelöscht, es aber
im großen und ganzen so belassen wie es war. Möchten Sie es hören?"
"Nur zu! Ich bin ganz Ohr."
Pierre setzte sich im Schneidersitz auf den Teppich - mit dem Rücken zum
Skelett - und lauschte voller Interesse Rogonds Ausführungen, die vom
Zentralcomputer in Angloter wiedergegeben wurden.
Rogond war männlichen Geschlechts. Er hatte sich in einem kleinen Raumboot
auf einem Ausflug mit seiner Freundin Adnohr befunden, als das bizarre, riesige
Raumschiff plötzlich und unerwartet aus dem Nichts aufgetaucht war. Über
Bordfunk waren beide Bootsinsassen zu einem Besuch auf den Raumer eingeladen
worden, doch Rogonds Begleiterin hatte sich gefürchtet. Daraufhin war
Rogond allein durch die Röhre geschwebt.
Nachdem er das Schiff betreten hatte, war der Funkkontakt zu Adnohr abrupt
unterbrochen worden. Die von Unbekannten programmierte Maschine in der Zentrale
hatte Rogond freundlich begrüßt, ihn aber nochmals eindringlich
davor gewarnt, den roten Knopf zu drücken
Weiter mit Teil 2
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