Ren Dhark
     
Andreas Zwengel
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Andreas Zwengel
Zwischen allen Genres


Ich wurde 1969 in Weilburg an der Lahn geboren und wuchs in dem Dorf Weinbach auf. Nach dem Abitur absolvierte ich meinen Zivildienst beim Roten Kreuz in Weilburg und begann dann das Lehramtsstudium in Gießen. Anschließend zog ich mit meiner Frau nach Darmstadt, wo ich heute als Lehrer an einer Förderschule für Lernhilfe arbeite.

Soviel zu meinem „normalen“ Leben.

Mein Interesse am Schreiben besteht bereits in frühester Jugend. Ich habe schon immer sehr viel gelesen, alles, was jemand herumliegen ließ. Deshalb schien es mir irgendwann völlig natürlich, auch selbst Texte zu verfassen.
Thematisch habe ich immer das geschrieben, was mich in der jeweiligen Lebensphase als Leser am meisten beeindruckt hat. Die frühesten Werke, an die ich mich erinnere, entstanden mit etwa elf Jahren und entsprachen den Heftchenromanen, die ich damals gelesen habe, wie Tony Ballard und John Sinclair. Ich schrieb die ersten Geschichten mit der Hand in Schulhefte und gestaltete Illustrationen, indem ich Szenen aus Superhelden-Comics mit dem Kohlepapier aus Lottoscheinen abpauste, die Älteren werden sich sicherlich noch an diese Scheine erinnern.
Danach kam meine Abenteuer- und Agententhrillerphase mit Autoren wie Alistair MacLean und Robert Ludlum. Meine Eltern besorgten mir eine billige Schreibmaschine, und ich bastelte Titelbilder mit ausgeschnittenen Fotos aus Kinozeitschriften. Es waren meist Agenten- und Horrorgeschichten. Glücklicherweise sind diese Frühwerke verschollen. Sie … äh, wurden alle vom Hund gefressen.
Anschließend folgte eine Phase mit Autoren wie Philippe Djian und Charles Bukowski, die ihren aufregenden Tagesablauf festhielten. Ich musste allerdings feststellen, dass das Leben einer Leseratte in seiner Außenwirkung nur recht unspektakuläre Schauwerte besitzt.
Dann entdeckte ich T.C. Boyle und in der Folge eine ganze Reihe ähnlicher amerikanischer Autoren, die mir eine Erzählweise und stilistische Raffinessen offenbarten, die ich bis dahin nicht gekannt hatte. Fortan stand nicht mehr nur die Handlung im Vordergrund, sondern auch die Art des Erzählens.
Bis heute schätze ich am meisten solche Autoren, deren Bücher vor Ideen und sprachlicher Bandbreite schier auseinanderbersten, wie Thomas Pynchon, Matt Ruff, Nick Harkaway und Neal Stephenson.

Ich wollte also schon immer Schriftsteller werden. Mein beruflicher Werdegang war eher ein Nebeneffekt dieses Wunsches. Ich begann mein Studium, um die Zeit zu überbrücken, bis ich meinen Weltbestseller geschrieben habe. Da dies auch bei meinem Examen überraschenderweise noch nicht eingetroffen war, fing ich übergangsweise mit meinem Beruf an – bis eben mein Weltbestseller veröffentlicht wird. Das ist inzwischen fast sechzehn Jahre her. Es ist ähnlich wie in dem Film „Mr Hollands Opus“, nur dass ich viel früher als Richard Dreyfuss kapiert habe, wie gut mein Leben eigentlich läuft.

Nachdem ich jahrelang nur für die Schublade geschrieben hatte, gewann ich 2007 den Kurzgeschichtenwettbewerb von tcboyle.de, und damit war der Knoten geplatzt. Ich nahm an jeder Ausschreibung teil, die auch nur ansatzweise interessant klang, und habe in den folgenden Jahren etwa dreißig Kurzgeschichten veröffentlicht.
Mein erstes Buch war ebenfalls das Ergebnis einer Ausschreibung. Das Online-Magazin „Geisterspiegel“ suchte nach Romanmanuskripten im Bereich Phantastik. Ich gewann und veröffentlichte 2009 meinen ersten Roman „Die Welt am Abgrund“, ein historischer Abenteuerroman, der Elemente der Kriminal-, Grusel- und Science-Fiction-Literatur vereint – kurz: Steampunk.
Dieses Subgenre der SF erschien mir damals sehr verlockend, da es erlaubt, alles hineinzupacken, was mir Spaß macht. Ich schreibe am liebsten Mischungen aus mehreren Genres. Der Löwenanteil meiner Veröffentlichungen ist deshalb dem Bereich Phantastik zuzurechnen. Ich genieße daran, dass ich absolute Freiheit habe und nichts zu verrückt ist oder Genregrenzen sprengt. Auf der anderen Seite spiele ich auch gerne mit Genreklischees und versuche, mit und aus ihnen etwas Neues zu erschaffen.
Mein aktueller Roman „Böser Clown“ lässt sich ebenfalls nur schwer in eine bestimmte Schublade stecken. Er ist eine Mischung aus mindestens Abenteuerroman, Phantastik-Thriller und Mediensatire. Dazwischen habe ich aber auch einen reinen Abenteuerroman über eine Schatzsuche im Westen verfasst („Sieben Städte aus Gold“) und eine Krimikomödie („Wespennest“).
Ich bekam Gelegenheit, meine phantastischen Kurzgeschichten gesammelt in den Anthologien „Panoptikum“ und „BioPunk’d“ (erscheint demnächst) herauszubringen. Eine Krimi-Anthologie ist ebenfalls in Planung.
Mit anderen Worten, es hat sich gelohnt, die Schublade zu öffnen.
In diesem Sommer nahm ich zudem noch meine Tätigkeit an mehreren Serien des BLITZ-Verlages auf, darunter Schattenchronik, Raumschiff Promet, Stahlwölfe und Sherlock Holmes. Dort kann ich mich in vielen Genres austoben, und das kommt meinen Interessen sehr entgegen.
Meine beiden größten Hobbys sind das Lesen und das Schreiben, und um J.K. Rowling zu zitieren: „Ich bin Schriftsteller, ich verbringe meine Zeit am liebsten mit mir allein in einem Zimmer.“

Dem aufmerksamen Leser wird an diesem Punkt aufgefallen sein, dass bisher noch recht wenig über Science-Fiction geredet wurde und der Name Ren Dhark noch kein einziges Mal gefallen ist. Das hängt damit zusammen, dass ich bis zum 08. Februar 2015 die Serie noch nicht kannte. An diesem Tag erhielt ich einen Anruf von Herausgeber Ben B. Black, der mich fragte, ob ich Lust hätte, an der Serie mitzuwirken. Ben hatte zuvor eine Novelle und eine Kurzgeschichte von mir für den TextLustVerlag lektoriert, er kann also heute nicht behaupten, er habe nicht gewusst, was ihn erwartete.
In einem zweieinhalbstündigen Telefonat gab er mir einen knappen Abriss, der mich mehrmals schlucken ließ. In eine Serie einzusteigen, die seit rund fünfzig Jahren existiert, erschien mir plötzlich ein ziemlich gewagter Plan. Andererseits reizte mich die Herausforderung.
Im Gegensatz zu meinen neuen Teamkollegen, die schon in ihrer Jugend die Abenteuer der POINT OF verfolgten, war ich nie ein großer Science-Fiction-Leser. Natürlich kannte ich die Kurzgeschichten von Philip K. Dick, mochte die Romane von Norman Spinrad und Iain Banks, aber ich machte mir nie viel aus den großen Space Operas. Dann erinnerte ich mich an meine Begeisterung für Captain Future in meiner Kindheit und – etwas aktueller – für die Neuauflage von Battlestar Galactica.
Ich wurde mit einer unglaublichen Menge früherer Bände sowie dem 900-seitigen Lexikon für Autoren der Serie ausgestattet, und los ging’s. Ich begann, mich mit Raumschiffsklassen, fremden Planeten und exotischen Völkern auseinanderzusetzen. Ich las und las und las.
Das Lexikon ist für mich inzwischen ein treuer Begleiter geworden, gleichermaßen inspirierend wie frustrierend. Auf der einen Seite kommen mir beim Scrollen darin ständig neue Ideen, auf der anderen Seite musste ich schon oft feststellen, dass das, was ich mir gerade ausgedacht hatte, schon einmal in der Serie vorgekommen ist. Die Bandbreite der Serie ist wirklich unglaublich, und das Ren Dhark-Universum bietet so viele Möglichkeiten für unterhaltsame Geschichten, dass uns die Ideen wohl niemals ausgehen werden.

Jetzt, ein Dreivierteljahr später, habe ich einen Beitrag zu „Weg ins Weltall“ Band 55 sowie den Unitall-Band 29 verfasst und arbeite gerade an Unitall-Band 30. Ich hoffe, dass noch viele solcher Abenteuer dazukommen werden, meine Feder ist gezückt. Ren Dhark reizt mich immer noch genauso wie zu Beginn, und es ist nach wie vor eine Herausforderung.

Andreas Zwengel
anno November 2015

Homepage: www.andreas-zwengel.de

 
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